Berufsreifeprüfung (BRP)

Berufsreifeprüfung als ErsatzmaturaBerufsreifeprüfung als Ersatzmatura

In Österreich ist die Matura der klassische Weg zum Studium. Allerdings sieht es die Bildungspolitik vor, jedem Menschen lebenslang einen hohen Studienabschluss zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurde 1997 das Bundesgesetz über die Berufsreifeprüfung eingeführt, das die Berufsreifeprüfung (BRP) zur Folge hatte. Mit dieser Prüfung soll es für Absolventen von Dualen Schulen, Berufsschulen, 3-jährigen Mittelschulen oder Fachdiensten möglich sein, an einer Universität studieren zu können. Im Rahmen der Berufsreifeprüfung wurden über 5.000 Lehrgänge eingeführt, die mehr als 60.000 Teilnehmer verzeichnen können. Wer die BRP besteht, erwirbt eine volle Hochschulzugangsberechtigung. Sie ist der Matura damit gleichzusetzen. Es gibt keine Einschränkungen in Bezug auf Studiengang oder Studienort. Auch ein Studium im Ausland ist mit der Berufsreifeprüfung möglich.

Prüfungsleistungen

Wer die Berufsreifeprüfung bestehen will, muss sich in vier verschiedenen Gebieten messen. Dabei sind die Fächer Mathematik und Deutsch unersetzlich. Es ist Pflicht, in ihnen zu bestehen. Hinzu kommt noch eine moderne Fremdsprache. Diese muss lebendig gesprochen werden. Wer sich in Latein oder Altgriechisch prüfen lassen will, muss den Kürzeren ziehen. Der Gesetzgeber sieht Fremdsprachen wie Englisch, Französisch oder Russisch für dieses Teilgebiet vor. Als letztes muss eine Prüfung absolviert werden, die im Fachbereich der Person liegt. Alle diese Teilleistungen werden in schriftlicher Form erbracht. Zum Abschluss kommt noch eine mündliche Prüfung hinzu, die nicht immer nötig ist. Wer herausragende Leistungen erbracht hat, kann diese wegfallen lassen. Allerdings ist die mündliche Prüfung zu empfehlen, da sie bei einem durchschnittlichen Teilnehmer die Noten nach oben korrigieren kann. Im Vergleich zu deutschen Universitäten sind die Zugangsvoraussetzungen in Österreich erheblich vereinfacht. Dennoch spielen bei Studiengängen wie Medizin gute Noten eine wichtige Rolle. Mit einer erfolgreichen Prüfungsleistung erwirbt der Absolvent lediglich den Abschluss der BRP. Er erhält keinen Titel oder sonstige Vorteile. Die Berufsreifeprüfung dient nur dazu, die Matura nachzuholen und eine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen.

Hilfe von den Institutionen

Auf dem Weg zur Endprüfung werden von den jeweiligen Schulen zusätzliche Lehrgänge angeboten. Sie sollen helfen, die BRP auf jeden Fall zu bestehen. Doch nicht nur das: Sie können anteilig auf die Endnote angerechnet werden. Je nach Wunsch, dienen sie nur der Vorbereitung. Wer sich jedoch bestens vorbereitet fühlt, kann die Last der Endprüfung deutlich verringern. Denn die erbrachten Leistungen zählen bei Fächern Mathematik und Deutsch bis zu 30%. Im Fachgebiet werden sogar höchstens 50% angerechnet. Allerdings sind diese Lehrgänge auch mit einer Anwesenheitspflicht verbunden. Die Grundfächer müssen mit mindestens 160 Stunden besucht werden, während das Teilgebiet 120 Stunden erfordert. Nach oben sind den Teilnehmern keine Grenzen gesetzt. Mit dieser Vorbereitung kann nichts mehr schief gehen!